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Jamaikanischer Rum


Jamaika wird mit einigen Dingen in Verbindung gebracht, darunter auch Rum. Jeder weiß, dass Rum in diesem Staat einen wirtschaft- und gesellschaftlich hohen Stellenwert besitzt, dennoch wissen wenige über die Unterschiede und Merkmale des aus Jamaika stammenden Rums bescheid. Bekannt ist, dass im 15. Jahrhundert spanische Siedler den Anbau von Zuckerrohr auf der Insel einführten, doch erst nach der Eroberung Englands Mitte des 17. Jahrhunderts nahm die Rum-Herstellung ihren Anfang und es wurde somit den Grundstein der folgenden Destillations- Tradition gelegt. Dank der äußerst günstigen Bodenbedingungen und dem perfekten Klima, nahm der Zuckerrohr-Anbau eine respektable Position in der Wirtschaft Jamaikas ein. Langsam löste die Rum-Produktion die die Vormachtstellung der Zuckerindustrie ab und wurde zusätzlich durch den Handel mit der damaligen Navy und den in der Karibik segelnden Freibeutern ausgeprägt.


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Heute ist der Rum das Nationalgetränk des Inselstaats und wird auch nicht selten als Medizin eingesetzt. Zwei Hersteller tragen heute zum größten Teil die Destillation des jamaikanischen Rums, zum einen "Wray and Nephew", zu denen zB. seit 1916 auch die Destillerie von "Appleton Estate", der ältesten der Insel, gehört. Zum anderen der "National Rums of Jamaica", deren Name selbst klärend ist.

Traditionell wird auf Jamaika nach dem Pott-Still Verfahren destilliert, selten wird auch kontinuierlich destilliert. Viele bekannte Rumsorten sind ein Verschnitt von aus beiden Verfahren hergestellten Rums, Beispiele hierfür sind der Appleton Estate oder der Myers's Rum. Typisch für viele Rums aus Jamaika ist, dass der Maische Schleppe von vergangenen Vorgängen zugegeben wird, was  zu einer wesentlichen Aromaverstärkung führt. Oft werden auch zusätzlich aromatische Kräuter und Rinden hinzugemischt, denen zu weiten Teilen das folgende Bukett zu verdanken ist.

Jamaika gibt vor, dass Rum zwischen 46 und 86 % Vol. Alk. destilliert werden muss, was durch das "Spirits Control Law" dieser Insel gesetzlich geregelt wurde.

Allgemein ist zu sagen, dass sich Rum aus Jamaika durch einen kräftigen, würzigen, fast schon scharfen Geschmack auszeichnet. Teilweise lassen sich minderwertige Rums pur kaum trinken und werden oft verdünnt, vermischt oder verschnitten. Hochwertige Qualitäten jedoch haben sich über einen langen Zeitraum einen sehr guten Ruf verschafft und überzeugen Kenner oft durch ihre leicht zu unterscheidende Einzigartigkeit in Geschmack und Aroma.

Bekannte Rumsorten aus Jamaika:
- Appleton Estate

Siehe auch:

Myers's Rum "Original Dark"



Der wohl am häufigsten falsch geschriebene Rum der Welt, Myers's Rum. Ein jamaikanischer Rum, welcher seit 1879 hergestellt wird und nach seinem Erfinder, Fred L. Myers, benannt wurde. Der aus 100 % jamaikanischer Melasse bestehende Rum wird produziert und abgefüllt von der Fred L. Myers & Sons Ldt. und seit 2000 vom Getränkekonzern Diageo PLC vertrieben.

Der Myers's Rum wird durch das Patent-Still und Pot-Still Verfahren im Süden Jamaikas destilliert und ist ein Blend aus 9 verschiedenen jamaikanischen Rumsorten, welche unterschiedlich lang gereift sind. Anschließend reift der Blend selbst bis zu 4 Jahre in ausgedämpften Fässern aus weißer Eiche. Ausnahme ist hier lediglich der "Myers's Legend". 
   


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Der "Original Dark" erhält seine kräftig dunkle Farbe durch die Zugabe von Zuckermelasse bzw. Karamell. Daraus folgt ein überdurchschnittlich süßer Geschmack, welcher sich hervorragend zum mixen exotischer und fruchtiger Cocktails macht. Der bekannteste in Verbindung mit diesem 40 % Vol. Alk. Rum, ist der "Planters Punch", nicht ohne Grund wurde der Myers's Rum Original Dark lange Zeit als "Myers's Planters Punch Rum" vom Hersteller bezeichnet. Dennoch ist dieser körperreiche Rum sehr kräftig und besitzt ein starkes vollmundiges Aroma welches sich intensiver durchsetzt, als bei den meisten Sorten.


Kenner können Noten von Zeder, schwarzem Pfeffer und Tabak verbunden mit Anis und Nelken, abgerundet durch einen Hauch von Zitrusfrüchten und Schokolade


Meine Einschätzung: Es gibt keinen Grund den Myers's Rum Original Dark pur zu trinken, dafür würde man einiges verpassen, da viele dunkle Rumsorten weitaus interessanter und vielseitiger sind. Die Stärke dieses Rums liegt in der Verwendbarkeit in Cocktails, wobei man bei der Dosis sehr vorsichtig sein sollte, da sich sonst in guten Cocktails ein leicht brennend - fuseliger und übertönender Geschmack durchsetzen kann. Dies soll aber nicht die Qualität dieses jamaikanischen Destillat mindern, denn der Erfolg in der Vergangenheit gibt diesem sehr speziellen Rum mehr als nur Recht und er ist heute nicht ohne Grund ein fester Bestandteil im Sortiment der meisten Bars. 

Verwendungsmöglichkeiten:
Weitere Arten des Myers's Rum:

Cuba Libre



Einer der einfachsten und dennoch populärsten Drinks der Welt, der "Cuba Libre". Übersetzt bedeutet dies "freies Kuba", was sich auf seine Entstehung zurückführen lässt, denn der simple Rum-Cola-Mix ist ein kleines Stück Weltgeschichte. Man sagt, dass zum Ende des Konflikts zwischen Spanien und den U.S.A. ende des 19. Jahrhunderts, nach der Befreiung Kubas, siegreiche US- Soldaten in einer kleinen Bar in der Altstadt der Hauptstadt Havanna von diesem einfachen, dennoch zu der Zeit ungewöhnlichen Getränk, welches mit Bacardi gemixt wurde, so begeistert waren, dass er von ihnen nach dem Schlachtruf "Viva Cuba Libre!", "es lebe das freie Kuba!" benannt wurde. Fakt ist jedoch auch, dass die Befreiung Kubas objektiv gesehen eher einer Unterwerfung glich, denn die U.S.A. behielten auch nach der eigentlichen Unabhängigkeit Kubas ihre Finger im Spiel und sicherten durch das "Platt Amendemt" ihre wirtschaftlichen und militärischen Interessen in Verbindung mit der Insel. Deshalb wird der Cuba Libre von vielen Kubanern auch "Mentirita", was soviel wie "kleine Lüge" bedeutet.



Zutaten:



- 1             Limette

- 4            cl weißer oder brauner kubanischer Rum

- ca. 18  cl  Cola

-              Eiswürfel 



                                                             


Zubereitung:


Zuerst gibt man die Eiswürfel in ein Longdrink-Glas, hier sollte man kein Crushed Ice verwenden, da dies den Cocktail sonst zu schnell verwässert, was bei einem Cuba Libre weniger Sinnvoll ist, wie zB. bei einer Caipirinha. Nun eine gründlich gewaschene, halbe Limette über dem Glas ausdrücken und hineingeben. Es folgt der kubanische Rum (ich empfehle immer braunen Rum zu nehmen, zB. Havanna Club Anejo 7 Anos), und rührt alles kräftig mit einem Barlöffel um.  Anschließend füllt man mit Coca Cola auf und bestückt es mit zwei breiten Trinkhalmen.
Möchte man den Cuba Libre garnieren, empfehle ich, sich auf einen kleinen Minzzweig zu beschränken, eventuell lässt sich auch der Rest der Limette als Deko einsetzen. 



Licor 43


Der am meisten exportierte Likör Spaniens wird seit 1924 von der Brennerei Diego Zamora S.A. in Cartagena, einer Stadt im Südosten Spaniens, hergestellt. Der Ursprung des Getränks liegt allerdings viel weiter in der Vergangenheit. Erfunden wurde das Ur-Rezept wahrscheinlich schon vor der Geburt Christus, verständlicherweise ist dies heute nicht mehr exakt nachvollziehbar. Man weiß jedoch, dass die in Spanien einfallenden Römer dieses Getränk aus verschiedenen Gründen verboten hatten, es aber nach misslungener Unterbindung und der steigenden Beliebtheit unter den höheren Ständen wegen, bald wieder legal und schon damals in die entlegensten bekannten Länder exportiert wurde. Das riesige Potenzial dieses Likörs war also schon vor über 2000 Jahren zu erkennen und das Rezept blieb immer erhalten. Heute wird der Licor 43 in Deutschland von Campari vertrieben und erreicht auch hier einen immer größer werdenden Beliebtheitsgrad.



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43 Zutaten beinhaltet dieser Likör und geben ihm gleichzeitig auch seinen einfachen Namen, auf Spanisch: "Cuarenta y Tres". Bekannt ist, dass die meisten Zutaten typisch für die sonnige Mittelmeerregion sind aus der der Likör stammt. Neben ätherischen Ölen und pflanzlichen Essenzen, geben auch verschiedene Früchte, Kräuter und aromatische Gewürze dieser Spirituose ihren unverwechselbaren Geschmack und ein markanter Hauch von Vanille rundet die Komposition ab. Die gold-gelbe Farbe gibt dem Likör eine edle Optik und passt zum verführerisch- süßen Aroma, welches jedoch nicht von den 31 Vol.% ablenken soll.


Selten wird der Licor 43 pur getrunken, seine Stärken liegen eher in der Verwendbarkeit. Für unzählige Drinks wird er genutzt, wobei sich ein Kultgetränk unbestritten durchsetzen konnte: Der Blanco 43.





Verwendungsmöglichkeiten:


Ipanema



Der Ipanema wird oft als "alkoholfreier Caipirinha" bezeichnet, was anhand der Zubereitung und dem Aussehen auch verständlich ist. Eine süße Erfrischung für die Kleinen, oder für die auserwählten Autofahrer. 


Zutaten:

- 1             Limette

-                Ginger Ale

- 1 Tl        Rohrzucker

- Eiswürfel oder Crushed Ice





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Zubereitung:

Die Zubereitung ist im Grunde mit der des Caipirinha gleichzusetzen, nur dass hier Ginger Ale anstatt Cachaça die Hauptzutat bildet. Man nehme eine unter heißem Wasser gründlich abgewaschene Limette, entfernt die Enden welche störende Bitterstoffe enthalten, achtelt diese und zerstößt die Stücke mit 1Tl Rohrzucker im Glas. Ich empfehle hier braunen Rohzucker zu verwenden, da es erstens zur Farbkombination besser passt und zweitens sowieso weniger Geschmacksgebend ist und man sich den weißen Rohzucker lieber für den originalen Caipirinha aufheben sollte. Hier reicht 1Tl vollkommen aus, man kann den Zucker auch erst am Ende über den Cocktail streuen, um den optischen Faktor etwas zu heben. Nach dem Zerstoßen gibt man nun eine ordentliche Portion Eis hinzu (meine Empfehlung ist Crushed Ice) und gießt anschließend das Ginger Ale dazu. Nun leicht umrühren und eventuell mit einer Limettenscheibe garnieren.

Eine häufige Zubereitungsart beinhaltet auch die Zugabe von Maracuja-Saft. Dies nimmt dem Cocktail etwas die Süße und fügt dem Ipanema eine starke fruchtige Komponente hinzu. Hierbei sollte man jedoch maximal zu gleichen Teilen Saft und Ginger Ale verwenden.


Rosa Munde

Der Rosa Munde ist ein einfacher Milchcocktail, gut für die kleine Bar zuhause. Dieser Cocktail eignet sich gut 
jene, die keinen großen Alkoholgeschmack bevorzugen, dennoch nicht zu alkoholfreien Drinks greifen möchten.
Das interessante bei diesem Cocktail ist, dass viele bei der erstmaligen Verköstigung einen erdbeerigen Geschmack beschreiben, obwohl Erdbeeren nur in einem untergeordneten Teil, nämlich als Komponente von Grenadine, enthalten sind.



Zutaten:



- 4-5        cl Brauner Rum (Meyers)

- 4            cl Grenadine

- ca. 20 cl Milch


- Eiswürfel oder Crushed Ice


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Zubereitung:

Zuerst den Rum mit Grenadine und Milch kräftig auf Eis shaken, ruhig etwas länger als normal. Wie immer empfehle ich 3,5 %- Milch zu verwenden, da dies den Geschmack intensiviert. Nun seiht man alles in ein zu 1/3 mit Eis (ich empfehle Crushed Ice) gefülltes Longdrinkglas abzuseihen.
Eine Dekoration ist nicht zwingend, möchte man jedoch nicht darauf verzichten, machen sich rote Früchte wie Johannisbeeren oder eben halt auch Erdbeeren am Glasrand gut zur Präsentation.






BarStories #1



Langsam trudelten die Leute hinein, ich wischte obligatorisch über den Tresen und stellte mir das Bild eines alten Saloon im Wilden Westen vor. Wäre dies ein Saloon, wären die Barhocker schon 12 Uhr mittags mit Trunkenbolden besetzt, einfache Gäste denen man nur ab und zu einen „Kurzen“ einschenken muss und darauf hoffen, dass eine Pöbelei nicht zur Schießerei wird. Plötzlich setzte sich der erste Gast vor mich und studierte die Massen an Flaschen hinter mir. Ein älterer Herr mit rund glasiger Brille auf der Nase.
>Ich bekomme den Ardbeg!<
>Freut mich auch Sie kennen zu lernen, und ja, gern,< antwortete ich, obwohl mir sehr wohl bewusst war, dass Höflichkeit in der Gastronomie ein wichtiger Indikator für den Erfolg ist. Dennoch kann ich es auf den Tot nicht leiden, wenn jemand einen anspricht ohne ihn zu grüßen, ohne ihm den nötigen Respekt zu erweisen und gleich etwas zu verlangen, egal ob dafür Geld fließt oder nicht. Respekt ist nicht käuflich, so meine Überzeugung und ich stellte ihm, mit äußerst überlegender inneren Bestätigung, das zierliche Noisingglas neben seinen zusätzlich verlangten jungfräulichen Aschenbecher.
>Noch etwas Wasser?< fragte er mich. Natürlich meinte er für seinen Whiskey, aber ich konnte mir nicht verkneifen mit einem
>Nein danke, ich hab hier noch ne Cola steh'n,< zu antworten.
Nach diesem zweiten Paukenschlag, und seinem komischen Gesichtsausdruck, merkte ich, dass er sein Verhalten nicht als unhöflich empfand und meines nicht verstand. Die Tische füllten sich und ich bekam einige Bons rein. Ein paar Caipirinha und Mai Tai später fragte ich meinen undefinierbaren Gast:
>Bevorzugt ein Mann Ihres Schlages nicht die Anwesenheit  ausgewählter Skatkollegen oder künstlich zuhörender Angestellte?<
>Meine Frau und ich wir streiten häufiger als die Rechten und Linken, und jedesmal, nach dem Überstehen und Durchsetzten, gönne ich mir einen Ardbeg. Vorhin das selbe Spiel, doch diesmal warf sie unüblicher Weise meine letzte Ardbeg-Flasche nach mir und somit bleibt mir nichts anderes übrig als hier zu sitzen und Ihnen zu erklären warum ich hier sitze,< antwortete er ohne mich dabei anzuschauen.
>Unüblicher Weise?<
>Normaler Weise verschont sie den guten Whiskey, wir kaufen oft auch Billigfusel, damit der Streit nicht so teuer wird.<
Ich muss sagen, ich war sehr amüsiert, auch überrascht mit welcher Sprechfreude er plötzlich los lag.
Der Abend blieb ruhig und ich suchte mir willkürlich Aufgaben die ich zwischen den wenigen bestellten Getränken aus meinem Zuständigkeitsbereich erledigen konnte, nur um nicht wieder in ein komisches Gespräch mit dem Dauersitzer vor mit eingezogen zu werden.
Mir fiel nicht auf, dass er gegangen war. Mir fiel auf, dass er die Rechnung mitgezählt und das Geld auf den Tresen gelegt hatte. Schon komisch, ich kam mir wieder wie im Wilden Westen vor, nur dass heutzutage mehr Gäste von Ardbeg-Flaschen getroffen werden als von tödlichen Bleikugeln...

Was ist der Unterschied zwischen Cachaça und Rum?


Beides sind aus Zuckerrohr hergestellte Destillate, doch worin liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Spirituosen?
Historisch gesehen stammt der Rum wie wir ihn kennen vom Cachaça ab!
Generell gilt als allgemeine Erklärung, dass Cachaça aus frischem, noch grünem Zuckerrohr hergestellt wird und Rum dagegen wird meist "nur" aus einem Zuckerrohrsirup, der sogenannten "Melasse", hergestellt. Natürlich gibt es viele Ausnahmen, einige Rum-Sorten werden auch aus frischem Zuckerrohrsaft erzeugt oder zumindest werden Anteile zugemischt. Somit ist hier der Unterschied nicht leicht zu definieren und man muss auch auf andere Punkte schauen, welche diese beiden Erzeugnisse voneinander trennen.



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Ein wesentlicher Unterschied liegt bei dem Vorgang der Destillation. Nutzt man beim Rum ebenfalls Zuckerrohrsaft anstatt Hefe, beendet man die Destillation wesentlich früher, also bei einer geringeren Temperatur. Daraus folgt, dass Cachaça in der Regel wesentlich mehr geschmacksbildende Essenzen aus der Maische erhält. 

Auch in Sachen Lagerung kann man einen Unterschied finden. Die meisten Rum-Sorten werden in Eichenfässern gelagert, viele auch in anderen bekannten Hölzern. Cachaça jedoch reift traditionell in brasilianischem Holz. In diesen Fässern wurde zuvor auch nichts anderes gelagert als Cachaça, Rum hingegen darf oft die Leere, welche ein guter Wein hinterließ, füllen.


Siehe auch:


Pitú

Pitú, der wohl bekannteste, industriell hergestellte Cachaça deutschlands, ist ein Zuckerrohrdestillat, welchesaus dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens stammt und wird von der "Engarrarfamento Pitu" aus Vitoria de Santo Antao vertrieben. Fälschlicherweise wird Pitú oft in die Kategorie "Rum" geschoben, doch zwischen Cachaça und Rum muss man unterscheiden!
Nach dem Export in Holzfässern, wird der Pitú erst bei uns in die typische Flasche gefüllt. Der abgebildete heimische Krebs wird von den Bewohnern des Herstellungsortes einfach "Pitú" genannt und ist das Markenzeichen dieses Cachaças.

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Trinkt man diesen Cachaça pur, wird man überrascht von einem herben, für diese Getränkeart ungewöhnlichen Aroma. Der überdurchschnittlich hohe Alkoholgehalt von 40% Vol. verbunden mit dem bitteren, holzigen Geschmack, lässt Kenner Pitú selten pur trinken. Die Stärke dieser Spirituose liegt in ihrer Verwendbarkeit. Er ist nicht nur in Deutschland die Nummer 1 für den allgemeinen Caipirinha-Trinker, sondern gibt auch vielen anderen interessanten, wenn auch nicht so bekannten, Cocktails seine spezielle Note.

Verwendungsmöglichkeiten:




Kahlúa

Auf der ganzen Welt bekannt, unverzichtbar für die Rezepte vieler beliebter Cocktails und ausgezeichnet mit einem einzigartigen Geschmack. Kahlúa. Ein Kaffeelikör dessen Grundbestandteile aus Kaffee, Zuckerrohrbrände und Vanille bestehen, wobei die Aromen von geröstetem Kaffee, ausschließlich handverlesene Arabica-Bohnen aus den mexikanischen Vorgebirgen, besonders dominant sind. Kahlúa wird seit 2005 vom Konzern Pernod Ricard vertrieben und wurde in den 50ger Jahren in Mexico City erfunden. Kenner schätzen den, um ihn genau zu benennen, Kahlúa Licor delicioso, nicht nur für seine kräftige dunkle Farbe und den angenehmen 20% Vol. Alkohol, sondern bewundern ihn auch für seine vielseitige Einsetzbarkeit in der großen Welt der Getränke.

                                             
Kahlúa, macht sich nicht nur gut als Ergänzung zum Kaffee oder zur heißen Schokolade (mein Geheimtipp: weiße Schokolade mit Sahne), sondern ist auch fester Bestandteil vieler Cocktails. Der wohl bekannteste ist der White Russian, wo der Kahlúa unersetzbar wirkt.


Verwendungsmöglichkeiten:




Was ist älter, Kaffee oder Tee?



In diesem Vergleich gewinnt wohl der Tee, denn seine erste schriftliche Erwähnung liegt über 4700 Jahre zurück und führt, wie könnte man es anders erwarten, nach China. Laut der bekanntesten Legende soll der Tee durch einen Zufall entdeckt worden sein und sich dann in die Kultur des alten Chinas etabliert haben. Man nimmt jedoch an, dass sowohl die Teepflanze als auch deren Verarbeitung weiter zurückreicht und dass erst durch sie solche Legenden erfunden und erzählt wurden. Man kann dem Tee wohl das Alter streitig machen, jedoch nicht den Geburtsort, denn dass China die älteste Kultur mit der Handhabung von Teepflanzen ist, wurde oft genug historisch belegt und dem möchte wahrscheinlich auch niemand widersprechen.


Der kleine Bruder, der Kaffee, wurde laut ältester Überlieferung im 9. Jahrhundert n. Chr. ebenfalls zufällig entdeckt. Die berühmteste Legende des Kaffees spielt sich in der damaligen Provinz "Kaffa" im Hochland Äthiopiens ab, wo auch der sicherlich weitaus länger bekannte Kaffeebaum heimisch war. Genau wie beim Tee ist die Stunde der Geburt des Getränks nicht sicher nachzuvollziehen und obwohl die Kaffeepflanze wohl schon seit Urzeiten existierte und auch genutzt wurde, schließen Historiker das Brühen von Kaffee vor Ende des 2. Jahrtausends aus.


rabenschwarz Kaffee


Doch auch wenn diese beiden Getränke zweier unterschiedlicher historischer Generationen entspringen, können sie gemeinsam auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurückblicken. Ihre belebende, wohltuende Wirkung scheint zusammen mit dem einzigartigen Aroma und Genusserlebnis wohl der Grund für die friedliche Eroberung der Menschheit gewesen zu sein und obwohl sie so viele Gemeinsamkeiten haben, sind die Unterschiede immer noch groß genug, um sich nie Konkurrenz leisten zu müssen.

Blanco 43



Der "Blanco 43" ist einer der beliebtesten Milchcocktails. Er ist einfach zuzubereiten und bringt trotzdem jeden Genießer auf Wolke sieben. Der alkoholische Part der Rezeptur ist Licor 43, ein spanischer Likör mit 31 % Vol. Alkohol, welcher dem Cocktail seine spezielle Vanillenote gibt. In Spanien ist diese Mixtur unter "Cuarenta y Tres con leche" bekannt und wird in vielen Bars und Diskotheken angeboten.
Ich empfehle diesen Cocktail in einem Longdrink-Glas zu servieren.






Zutaten:



- 6         cl Licor 43


- ca. 20 cl Milch 


- Eiswürfel oder Crushed Ice 


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Zubereitung:


Im Grunde ist die Zubereitung sehr einfach. Man nehme einen Shaker, fügt einige Eiswürfel hinein und gibt den Licor 43 und die Milch (am besten 3,5%, da dies den Geschmack noch intensiviert) hinein. Nun ordentlich shaken und in ein mit etwas Eis (meine persönliche Empfehlung ist Crushed Ice) abseihen.
Als Garnitur kann man, falls vorhanden, eine aufgeschnittene Vanilleschote auf den Glasrand legen, womit die Trinkhalme optisch gut dazwischen passen.


Man kann diesen Cocktail auch mit einigen Ideen etwas verfeinern. Kenner schätzen die Zugabe von Zimt vor dem shaken, dieser harmoniert sehr schön mit dem Gesamtgeschmack. Auch eine sehr beliebte Variante ist es, frischen Orangensaft als Komponente hinzuzugeben. Dabei empfehle ich immer nur 1/4 bis 1/3 der Milchmenge zu ersetzen.


Doch egal ob einfach oder verfeinert, dieser Cocktail wird auf jeder Party viele Anhänger finden und ist eine gute Empfehlung für alle, die keinen Intensiven Alkoholgeschmack bevorzugen, nicht umsonst sind viele Frauen große Fans vom Blanco 43.



Caipirinha


Jeder kennt sie, die Caipirinha, das wohl berühmteste Mixgetränk Brasiliens. Der portugiesische Name bedeutet frei übersetzt "Mädel vom Land", es ist also nicht ganz richtig, wenn man einen Caipirinha in einer Bar bestellt, doch dies hat sich in Deutschland wohl wegen des gefühlt angenehmeren Klanges durchgesetzt. Entstanden soll sie Ende des 19. Jahrhunderts im Hinterland Brasiliens, wo die traditionellen Zutaten, Zuckkerrohrschnaps, Limetten und Rohrzucker leicht verfügbar waren. In Brasilien ist dies das Getränk für jeden Anlass, in Deutschland ein namenhafter Cocktail, welcher auf keiner Barkarte fehlt und fehlen darf.



Zutaten:

- 4 - 6 cl  Cachaça (zB. Pitu oder Cachaça 51)


- 1 - 2 Tl  Rohrzucker


- 1             Limette


- Eiswürfel oder Crushed Ice




Zubereitung:


Zuerst empfehle ich, die Limette unter klarem heißem Wasser gründlich zu reinigen, um mögliche Pestizide und Terpene von der Schale zu entfernen. Bevor man die gewaschene Limette achtelt, sollte man sie mit der Handfläche auf einer Oberfläche druckvoll hin und her rollen, damit sich die enthaltenen Aromen vollkommen entfalten können. Die Enden der Limette werden aufgrund der Bitterstoffe abgeschnitten. Nun werden die Limettenstücke mit 1-2 Tl Rohrzucker im Glas zerstoßen und es wird eine ordentliche Portion Eis hinzugegeben. Zu guter Letzt gießt man 4-6 cl Cachaça in das Glas und verrührt anschließend alles mit einem Löffel, damit sich der Rohrzucker gut mit den restlichen Zutaten vermischen kann.
Eine Garnitur bei einer Caipirinha ist untypisch, jedoch kann man natürlich mit einer Limettenscheibe dekorieren.


                                             



Das original brasilianische Rezept weist einige Unterschiede zur in Deutschland typisch hergestellte Caipirinha. Zum einen wird im Original weißer statt brauner Rohrzucker genutzt, auch die Zugabe von Eiswürfeln anstatt Crushed Ice ist in Brasilien eher gängig. Zudem wird der Cocktail in  Südamerika ohne Trinkhalm genossen, bei uns sind zwei dicke Halme fast schon Pflicht.
Doch egal wie man seinen Caipirinha trinkt, es kommt auf den eigenen Geschmack an und diese Flexibilität, scheint wohl auch eines der Erfolgsrezepte des Drinks zu sein.